Gezügelt

Gezügelt | Guards of Folsom

von SJD Peterson

SM-Erotikroman, erschienen 2016 bei Cursed Verlag, Fürstenfeldbruck

ISBN: 978-3-95823-065-1, 258 Seiten

 

Auf der Suche nach einer dringend benötigten Koffeindosis findet der erfolgreiche und selbstbewusste Max im Coffeeshop um die Ecke mehr als erwartet. Barista Aiden ist jung, attraktiv, sympathisch – und ein sub, auf den der Dom in Max stärker reagiert als je zuvor auf einen Mann. Doch Aiden hatte bislang nie Kontakt zur BDSM-Szene und trotz gemeinsamer Kinks ist der Start in eine Beziehung mit einem dominanten Mann wie Max für ihn nicht einfach, denn der Grat zwischen Hingabe und Selbstaufgabe ist für Aiden mehr als schmal. Und nur durch Max kann Aiden seine devote Seite erforschen und gleichzeitig das größte Abenteuer seines Lebens antreten: Liebe.

Im Laufe der Geschichte, die sich in New York City abspielt, tastet sich der vom Land stammende Aiden langsam und gefühlvoll mit Hilfe von Max an den BDSM-Lebensstil heran, allerdings mit Höhen und Tiefen. Vor allem die Angst davor, sich selbst zu verlieren oder den Ansprüchen seines Doms nicht gerecht zu werden, rütteln Adrian dabei immer wieder auf. Als er durch Zufall im Internet das Thema Ponyplay entdeckt und Max diesen Fetisch gesteht, haben beide ein Ziel vor Augen. Daher auch der Titel des Buches „Gezügelt“, im englischen Original „Pony“.

Das Buch ist interessant und flüssig geschrieben und besticht mehr durch seine Erotik als durch bloßen Porno. „Du bist gefesselt, kannst nicht sprechen und nicht sehen. Alles, was du tun kannst, ist hören und fühlen und mir gehören. Ich werde mich mit dem vertraut machen, was mir gehört, werde deine Grenzen suchen und sie ausreizen. Werde Deine Kontrolle testen.“ Dominanz und Unterwerfung werden lebhaft dargestellt, Disziplinierungsmaßnahmen spannend beschrieben und auch der aufgesetzte Vertrag zwischen Max und Aiden ist bemerkenswert.

Mein Fazit: SJD Peterson beschreibt äußerst realistisch Bedenken und Ängste eines sub, der am Anfang einer D/s Beziehung steht. Vielen von uns sind solche Gedankengänge vertraut und daher empfiehlt sich die Geschichte vor allem BDSM-Anfängern, die in ihrer Orientierungsphase stecken. Aber auch Fortgeschrittenen seien die Gedankengänge und Gefühle des Doms Max ans Herz gelegt. Dem Buch fehlt zwar ein Spannungsbogen, es liest sich aber trotzdem sehr fesselnd. Die Geschichte leidet teilweise durch die deutsche Übersetzung mit Worten wie „kichern“ und „glucksen“, vor allem in Szenen, bei denen man einen dominanten Sir nicht glucksen hören möchte.